8x Olympia, 11x Weltmeisterschaft und ein Weltrekord von 9,58 Sekunden in der 4-mal-100-Meter-Staffel, im 100- und im 200-Meter-Lauf – natürlich ist die Rede von Usain Bolt. Der Rekordläufer leidet bekanntermaßen unter Skoliose und hat es trotzdem mehrfach zum schnellsten Sprinter aller Zeiten gebracht. “Solange ich meinen Rumpf und Rücken stark halte, stört mich die Skoliose nicht wirklich“, so Bolt. Er trainiert mehrmals die Woche gezielt seine Rumpfmuskulatur und ist somit das beste Beispiel, wie wichtig es ist, nicht nur auf straffe Bauchmuskeln zu achten – sondern auch auf den starken Rücken.
Ein starker Rumpf beginnt und endet nicht mit dem antrainierten Sixpack bzw. den stärksten Bauchmuskeln. Unser Rumpf ist in fast jede unserer Bewegungen involviert und unterstützt so gut wie jegliche Aktivität des alltäglichen Lebens – vom Sitzen über das Abtrocken bis hin zum Einkaufswagenschieben.
Die Rumpfmuskulatur gilt als die zentrale Verbindungsstelle zwischen der oberen und der unteren Körperhälfte. Sie stabilisiert und sorgt dafür, dass Wirbelsäule und Becken aufgerichtet und abgesenkt werden können. Zusätzlich ist die Rumpfmuskulatur enorm wichtig für den Energietransfer von den größeren an die kleineren Körperbereiche. Daher spielt sie auch beim Sport eine große Rolle.
Ob Kinofilm, Werbeplakat oder Fitness-Magazin - überall lachen einem durchtrainierte Körpermitten entgegen. Natürlich ein Blickfang und für viele ist ein trainierter Bauch, also ein gut ausgeprägter vorderer Bauchmuskel (musculus rectus abdominis), auch das absolute Must-Have-Trainingsziel.
Beim Rumpftraining sieht es schon wieder anders aus. Eine trainierte Rückseite wird eher selten gezeigt und gilt auch weniger erstrebenswert. Doch sie sollte nicht vernachlässigt werden. Auch aus sporthistorischer Sicht ist der Begriff “Rumpftraining” verhältnismäßig jung und hat sich erst während der vergangenen zehn Jahre allgemein etabliert. Im Spitzensport ist Rumpftraining jedoch nicht wegzudenken. In nahezu allen Sportarten ist es ein fester Bestandteil des Trainingsplans – egal ob Fußballer:in, Turner:in, Tänzer:in oder Kraft- bzw. Kampfsportler:in: sie alle brauchen einen starken Rumpf, um die notwendige Kraft, Stabilität, Flexibilität und Balance zu haben.
Wichtig zu beachten ist, dass Du niemals das Eine ohne das Andere trainieren solltest. Trainierst Du also bspw. ausschließlich Deine Bauchmuskulatur kommt es zu Dysbalancen die nicht nur Schmerzen, sondern auch Fehlhaltungen begünstigen, die zu größeren Komplikationen und Einschränkungen führen können. Ein ausgewogenes Training Deiner Vorder- und Rückseite ist daher unabdingbar. Sie begünstigt und stärkt zudem Deinen Beckenboden, welcher ebenfalls ein zentraler Muskel für eine gute Rumpfkraft ist. Zusätzlich sitzen wir im Alltag enorm viel. Ein Großteil der Bevölkerung leidet unter starken Rückenschmerzen - die oftmals durch eine zu schwache Rumpfmuskulatur oder Dysbalancen begünstigt werden.
Du siehst, auch wenn ästhetische Gründe wie beispielsweise ein Sixpack ein wünschenswerter (Neben)-Effekt des Trainings sind, kann das Versäumnis, den Rest des Rumpfes aufzubauen, auf lange Sicht Probleme bereiten. Ein regelmäßiges Trainieren Deines Rückens beugt zudem Rücken- und Nackenschmerzen vor, gibt Dir mehr Sicherheit im Alltag und lässt Dich selbstbewusster und stärker wirken.